Montag, 15. Dezember 2008
NWZ vom 6.12.2008
Plattdeutsch aus der Küche verbannt
Bei „Kuck sin Died“ wird Eröffnung der Kohlsaison gefilmt
Auch an diesem Sonnabend wird beim Grünkohlessen gefilmt.
SEIT DONNERSTAG IST EIN TEAM FÜR „KABEL 1“ IN GRISTEDE. ES WIRD AUCH BEIM GRÜNKOHLESSEN AN DIESEM SONNABEND FILMEN.

VON CLAUS STÖLTING
GRISTEDE - Auch die Anlieferung der Ware wird am Freitagmorgen beim Landgasthof „Kuck sin Died“ in Gristede gefilmt. Das Fernseh-Dreierteam um Redakteur Markus Ludwig will für die Sendung „Abenteuer Alltag“, die auf Kabel 1 gezeigt wird, dokumentieren, wie sich die Mitarbeiter auf den Ansturm der Gäste vorbereiten, die an diesem Sonnabend bei „Kuck“ die Grünkohlsaison eröffnen – und wie sie den Ansturm der hungrigen Gäste bewältigen. So soll auch beim Essen gefilmt werden.

Gastwirt Egon Kaiser rechnet mit etwa 140 Leuten, die versorgt werden wollen. Dafür werden gut 100 Liter Grünkohl, 50 Kilo Kartoffeln, 15 Kilo Speck, 30 Kilo Kassler sowie 400 Stück Pinkel und 400 Stück Kochwurst vorgehalten. Mit drei weiteren Leuten wird Koch Eike Ostendorf aus Bad Zwischenahn – ebenso „verkabelt“ wie Kaiser – sie verarbeiten. Und ist die Ruhe selbst. Nur wenn der Kipper oder der Konvektomat in der Küche streiken sollten, könnte der Koch schon mal nervös werden. Dabei muss das Küchenteam auch am Freitag unter erschwerten Bedingungen arbeiten. „Wir dürfen nämlich nicht Plattdeutsch miteinander reden“, macht Ostendorf klar, wie die Teammitglieder normalerweise miteinander kommunizieren. Fürs Fernsehen geht das nicht. Markus Ludwig hat eine „verständliche Sprache“ für die Doku-Soap angemahnt.

Die Warenanlieferung läuft: Ostendorf muss in die Kamera erklären, wie viel von allem er da bekommt. Die Sachen werden in die Küche getragen, immer verfolgt von der Kamera. Für die Gristeder ist dies der erste Kontakt mit einem Fernsehteam. Und die Arbeit in der Küche muss schließlich auch gemacht werden. Wann alles gesendet wird, weiß Markus Ludwig nicht genau: Aber in der laufenden Grünkohlsaison im neuen Jahr soll‘s schon sein, heißt es.

Eike Ostendorf bleibt „cool“. Jahrelang hat er auf Fährschiffen der „Stena Line“ zwischen Kiel und Göteborg 2500 Gäste pro Nacht im Stück versorgt. Ob er und seine Mannschaft an diesem Sonnabend denn auch genug „Stress“ für eine solche Fernsehsendung haben werden, wird so auch eher vom Konvektomaten abhängen.

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